Screens and Skin, Raphael Weilguni, Harm van den Dorpel, Galerie Rüdiger Schöttle, 2022
Als Gegengewicht zu den generativen Animationen Harm van den Dorpels lässt Raphael Weilguni seine Keramikskulpturen bis zu einem bestimmten Moment scheinbar unkontrolliert entfalten, um sie am Höhepunkt ihrer Autonomie erstarren zu lassen. Die Arbeiten werden in einem speziellen „Raku“ Verfahren gebrannt: eine japanische Technik, die erstmals um das Jahr 1580 verwendet wurde. Ein Tonobjekt wird auf dem Höhepunkt des Brennvorgangs aus dem Ofen entnommen und sehr schnell abgekühlt, bis es in seinen Endzustand tritt. Die abstrakten und wilden Skulpturen wirken in der fließenden Bewegung plötzlich erstarrt und es obliegt einem jeden Betrachtenden zu erahnen, in welche Richtung sich die Bewegung hätte fortsetzen können. Der Brennverlauf lässt sich beim „Raku“ nur bedingt steuern, sodass jedes Stück ein unnachahmliches Unikat ist.
(Sofia Sominsky)
Keramik, glasiert holzgebrannt
22 × 23 × 65 cm
Keramik, glasiert Raku gebrannt
29,5 x 32,5 x 41 cm
Keramik, glasiert Raku gebrannt
29,5 x 32,5 x 41 cm